Das ZAZ Bellerive Zentrum Architektur Zürich zeigte vom 26.03.2021 bis 05.09.2021 die Ausstellung «Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise». Die Schau wurde erstmals vom 25.04.2019 bis 09.09.2019 im Az W (Architekturzentrum Wien) gezeigt und von den beiden namhaften Kuratorinnen Angelika Fitz (Direktorin Az W) und Elke Krasny (Stadtforscherin, Kulturtheoretikerin und Kunstpädagogin) erarbeitet.
«Critical Care» bewies anhand 21 aktueller internationaler Beispiele, dass Architektur und Urbanismus dafür sorgen können, den Planeten «wiederzubeleben» – verweist der Begriff «Critical Care» doch auf beides, die Intensivstation und das Sorgetragen. Die verschiedenen Fallbeispiele demonstrierten, dass Architektur und Stadtentwicklung sich nicht dem Diktat des Kapitals und der Ausbeutung von Ressourcen und Arbeit unterwerfen müssen. In jedem der Projekte wurden die Beziehungen zwischen Ökonomie, Ökologie und Arbeit neu bestimmt.
Das ZAZ Bellerive adaptierte die Schau für ein Schweizer Publikum mittels eines vielfältigen Rahmenprogramms, das die Thematik des Sorgetragens in der Architektur und im Städtebau im hiesigen Kontext beleuchtete. Unter anderem sprachen die beiden Kuratorinnen zusammen mit Marie Glaser (Leitung ETH Wohnforum – ETH Case) und dem Moderator und Vorstandsmitglied André Bideau (Architekturhistoriker, Dozent und Forscher an der Accademia di archittetura USI Mendrisio) zum Thema der Ausstellung. Auch andere bekannte Personen der Architekturbranche wie beispielsweise Babara Buser (Architektin und Mitgründerin des Baubüros in situ), Sascha Roesler (SNF-Förderprofessor für Architekturtheorie an der Accademia di architettura USI Mendrisio) oder Daniel Bosshard (Architekt bei Bosshard Vaquer, Präsident BSA Zürich und Vorstand ZAZ) trugen ihren Beitrag in teils digitalen, teils physischen Veranstaltungsformaten bei.
Neben «Critical Care» und dem breitgefächerten Rahmenprogramm kooperierte das ZAZ ausserdem mit der Gruppe Countdown 2030, die sich hauptsächlich mit dem CO2-Ausstoss in der Bau- und Architekturbranche befasst. Sie vertritt die Ansicht, dass die Dekade von 2020 bis 2030 genutzt werden muss, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. In der Ausstellung im ZAZ zeigte das Team Projekte, die mittels eines Aufrufs gesucht wurden. Das nachhaltige Bauen der Beiträge hatte somit einen direkten Bezug zur Schau «Critical Care». Mit drei verschiedenen Hebeln (Städte, Gebäude, Details) illustriert die Gruppe zukunftsfähiges Bauen, das sie mit Postkarten bewirbt. Das Team brachte mit einem Ideenskizzenaufruf an die Besucher*innen Interaktivität in seine Ausstellung. Zusätzlich veranstaltete es zwei Podiumsdiskussionen zu den Themen «Wie geht klimagerechtes und biodiversitätsfreundliches Bauen?» und «Welche Visionen gibt es für eine klima- und biodiversitätsfreundliche Zukunft?».
Kuration Ausstellung und Veranstaltungen:
Die Ausstellung ist eine Produktion des Architekturzentrum Wien und wurde dort erstmals 2019 gezeigt. Kuratorinnen der Schau sind Angelika Fitz (Direktorin Az W) sowie Elke Kasny (Stadtforscherin, Kulturtheoretikerin und Kunstpädagogin).